Donnerstag, 19. Mai 2011

Begegnungen

„Manchmal begegnen sich Menschen, die können einander gefährlich werden."

Ohne dass man es begründen kann, ohne dass man etwas dagegen tun kann. Aber wenn man eine gewisse Menschenkenntnis besitzt, spürt man dies in den ersten Sekunden der Begegnung. Man ist sich sicher, mit diesem Menschen könnte man Spaß haben.

Man hat auch das Gefühl, dass dieser Mensch im selben Moment ganz genauso denkt. Nur sicher sein, das kann man sich nicht. Zumindest solange nicht, bis man entweder darüber spricht oder bis es passiert.

Ich habe einen Termin in einer Bar. Es geht darum, eventuell ab und zu dort zu arbeiten.

Als ich die Treppen herunter komme, werde ich direkt von jemandem mit Namen angesprochen und begrüßt. Er war von meinem Bekannten, der für mich den Kontakt hergestellt hatte, bereits darüber informiert worden, dass ich auf dem Weg bin, um mich persönlich vorzustellen.

„Man spürt dies in den ersten Sekunden der Begegnung.“

Was auch immer es war, aber ich vernahm eine gewisse Anziehung zwischen mir und diesem Mann, der mich begrüßte.
Stelle mir vor, was passiert wäre, hätte ich es darauf ankommen lassen.
Er hätte seine Hand unter meinen Rock gleiten lassen können, während wir zusammen an einem Tisch saßen.
Hätte ich mich dagegen gewehrt? 
Eher nicht. Im Gegenteil. Ich hätte ihm den Zugang durchaus noch vereinfacht.

„Manchmal begegnen sich Menschen, die können einander gefährlich werden.“

Dieser Mann wird mir wahrscheinlich in nächster Zeit noch einige Male begegnen. Und wir könnten sicher einander gefährlich werden.

„Ohne dass man es begründen kann, ohne dass man etwas dagegen tun kann.“

Nein, begründen kann ich es nicht. Etwas dagegen tun will ich nicht. Erleben, das will ich.


© angelived2011

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